Titlebar
Einträge suchen
Einträge auflisten
Datensatz exportieren
 

Textbestandteil ::
Anonym: Predigt über Is 60,1

Enthalten in:Berlin, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz. Ms. germ. oct. 65
Predigten, Traktate und Sprüche aus dem Kreise der Mystiker (Mystische Sammelhandschrift mit Predigten, Traktaten und Sprüchen)
lfd. Nr.:77
Zählung lt. Katalog:B XL,21
Foliierung:111r–113r
Verfasser:Anonym
Bezeichnung/Überschrift:Predigt über Is 60,1
Incipit:Ysayas spricht ein wort dc ist volles liechtes: »Stant vf Jerusalem enphahe liecht wan dv` ere gottes ist entsprvngen ob dir.« Jerusalem betùtit ist als vil als vride. Dv` ere gottes ist dc er ellv` ding hat gesetzit vo nv`te vf nv`te. Went ir nv` merken ob ir vf erstanden sint der sache sint drie. Dv` erst ist dc man alle weltlichen vnd zergenklich ding hinder sich habe gestozen vnd got allein fv`r sich nem vnd dem nahe iage. Christus troste sine iungern frv`ntlich nach siner vrstende vnd ernschein in dvr beslozen tv`re vnd sprach ...
Explicit:... Wissint dc Peter nie dar zuo mochte sin komen waere [er] bi keinem mittel beliben. Prveft ir nv dc nechste mittel dc Peter muoste lan vnd alle die iungern vnsers herren ê si zuo irem besten guote kaemen. Dc wir hie zvo komen des helf v`ns der vatter vnd der svn vnd der heilig geist.
Texttyp:Predigt (?)
Anlass:T 10
Thema/Regest:Textwort deutsch und Deutung der Begriffe ›Jerusalem‹ (= Friede) und ›Ehre Gottes‹ (= dc er ellv` ding hat gesetzit vo nv`te vf nv`te). – Ankündigung von drei Punkten, an denen die Adressaten prüfen können, ob sie ›auferstanden‹ sind. Genannt wird nur der erste, d.i. das hinter sich lassen des Vergänglichen und die ausschließliche Ausrichtung auf Gott. Hinweis auf den Friedensgruß als wertvollsten Trost des Auferstandenen für seine Jünger und Erläuterung des von Christus gemeinten Friedens. Die Bedeutung des Trostes Christi wird vor dem Hintergrund des Leidens und mangelnden äußeren Trostes für die Jünger nach seiner Auferstehung dargestellt; es folgt die Beschreibung der Eingießung des Heiligen Geistes als Beginn der Nachfolge. Begründung (dc mvgen wir an maeniger hande sache prveven, 112r): 1. Die Jünger wurden im Heiligen Geist stark, dem Widergöttlichen zu widerstehen, 2. sie wurden gestärkt, in der Wahrheit zu bleiben und alle Furcht zurück zu lassen, 3. sie erlangten Unterscheidungsvermögen, und der Heilige Geist lehrte sie viele Sprachen. Die Fischer und Bauern waren, wurden Fürsten der Christenheit, sie fürchteten allein ihren Herrn, predigten die Wahrheit überall und bekannten Christus, 4. fehlt, 5. sie hielten sich fern (abgescheidenlicher, 112v) von allem äußeren Trost, trennten sich und gingen an Orte, an denen man sie verfolgte, und predigten, 6. sie neigten nie zu Todsünde und gingen 7. fröhlich in den Tod. Das zeigt das Ende des Petrus. (Schiewer/Mertens, Repertorium 1,2, S. 531f.)
Bibelstellen:
  • Is 60,1
  • Io 20,21
  • Io 16,7
Personennamen:
  • Petrus
  • Jesaja
Ortsnamen:Jerusalem
Schlagworte:Seelenlehre
Literatur:Schiewer/Mertens, Repertorium 1,2, S. 514 und 531f.
Sonstiges/Bemerkungen:1. Die Predigt ist lediglich durch einen roten Anfangsbuchstaben vom vorangehenden Text abgesetzt. – 2. Friede, den Christus meinte: Went ir wissen was der vride si den Christus meinde? Dc ist dc sich der mensche vf richte mit siner sele kreften vnd erkenne sinen schepher in allen creaturen vnd vebet alle krefte siner sele in dc obrost guot als lange bis er da vereinet werde in gotte dc er vnberuerlich belibe alles des im geschehen mag inder zit vnd dc er allv` werk wu˙rken mv`ge svnder hindernu`sse vnd gotformlich stet in vnserm herren Jesu Christo ze enphahen indem vatter ellv` ding svnder mittel (111v). – 3. Eingießung des Heiligen Geistes: Nv sint ir wissen do in (den Jüngern) aller vsser trost ab gie do richte sich ir sele vf mit allen iren kreften (112r) in den schepher do vlos der heilig geist dvr die krefte in die sele von dem vatter vnd von dem svne da wùrden si erlv`chtet in dem heiligen geiste dc si do die warheit sehen mochten. Si sahen vnd bekanten den vatter in dem svne vnd den svn in dem vatter vnd bekanten den heiligen geist der von den zwein personen flv`zet in ir selen da prvefton sv` erst wer der was der in vor gegangen hatte vnd volgton im erst an rechtem volkomenem lebenne (111v–112r). – 4. Zeitbezug: Wissent dc die apposteln vil [me] litten vmbe dise rede denne die lv`te nv tvont (112v). – 5. Nota-bene-Zeichen zu Beginn der Aufzählung; Korrekturen der Rubrikationshand. – 6. Randnotiz Sudermanns 111r: No. Sihe im Taúlero, habs abg:. – 7. Dem Charakter der Handschrift entsprechend muss offen bleiben, ob der hier zusammengefasste Text tatsächlich eine Predigt bildet. (Schiewer/Mertens, Repertorium 1,2, S. 531f.)
Parallelbestand ermitteln +
Eingestellt am: 04. Mär 2010 14:35
Letzte Änderung: 04. Okt 2012 14:21
URL zu dieser Anzeige: http://pik.ku.de/246/