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Meister Eckhart: Predigt 61 (DW III)

Enthalten in:Berlin, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz. Ms. germ. oct. 4
Sammlung geistlicher Betrachtungen aus dem Kreise der Mystiker, meist von Meister Eckhart selbst
lfd. Nr.:39
Foliierung:204r–209v
Verfasser:Meister Eckhart
Bezeichnung/Überschrift:Predigt 61 (DW III)
Incipit:König Dauid spricht: das erterich ist vol barmhertzigkeit vnsers herren ...
Texttyp:Predigt
Anlass:T 40
Thema/Regest:Eckharts Predigt macht denn auch diesen zweiten Vers zum Gegenstand der Auslegung, nachdem er den ersten Vers kurz durch ein Augustinuszitat illustriert hat. Das wort unsers herren, das Eckhart mit einem zweiten Augustinuszitat trinitarisch deutet, bildet den Anknüpfungspunkt an den Festtag der Dreifaltigkeit. Die Trinität schaute Paulus im Zustand seiner Verzückung. Wiederum im Anschluss an Augustinus deutet Eckhart die Verzückung: Sie meint den Aufstieg von der niederen Sinneserkenntnis über die geistige – aber noch an Erinnerungen und Vorstellungen gebundene – Erkenntnis, in der die Seele Gott in seinem Einssein wie in seiner Dreifaltigkeit schaut. Diese Erkenntnis fiel auch Johannes zu, als er Gott und alle Dinge in Gott erkannte. Es ist diese reine Erkenntnis, die in den Anfang – den Himmel, das Wort – zurückführt, von dem das Johannesevangelium in den ersten Versen, die eingangs zitierte Psalmstelle und Job sprechen. Im zweiten Teil der Predigt werden vier Aspekte des Eingehens in den Himmel behandelt: Der Mensch soll beständig sein wie der Himmel und seinen Willen ganz in denjenigen Gottes fügen. Wie der Himmel soll der Mensch rein und lauter sein, ohne sich mit Irdischem zu vermischen, denn die Vermischung mit dem Irdischen behindert die Erkenntnis. Wie der Himmel alle Dinge umfasst, soll auch der Mensch in der Liebe alle Dinge umfassen. Schließlich soll der Mensch fruchtbar sein in den Werken und sich Gott gegenüber verhalten wie das Wachs dem Siegel gegenüber: Er soll sich Gott unterschiedslos einen. (Largier I, S. 1091f.)
Bibelstellen:
  • Ps 32,5f.
  • Ps 118,64
Personennamen:David
Schlagworte:Gotteserkenntnis
Edition:Quint, J./Steer, G. (Hg.), Meister Eckhart, Die deutschen und lateinischen Werke, hg. im Auftrag der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Abt. I: Die deutschen Werke, Stuttgart 1936ff., DW III, 61.
Literatur:
  • Langer, O., Mystische Erfahrung und spirituelle Theologie. Zu Meister Eckharts Auseinandersetzung mit der Frauenfrömmigkeit seiner Zeit, München/Zürich 1987, S. 220–225.
  • Largier, N. (Hg.), Meister Eckhart, Werke, Bd. I (Deutscher Klassiker Verlag im TB 24), Frankfurt a.M. 2008, S. 1091–1094.
  • Quint, J./Steer, G. (Hg.), Meister Eckhart, Die deutschen und lateinischen Werke, hg. im Auftrag der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Abt. I: Die deutschen Werke, Stuttgart 1936ff., DW III, S. 33f.
  • Theisen, J., Predigt und Gottesdienst. Liturgische Strukturen in den Predigten Meister Eckharts (EHS I, Bd. 1169), Frankfurt a. M./Bern 1990, S. 168–172.
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Eingestellt am: 19. Mai 2010 13:37
Letzte Änderung: 20. Mär 2012 19:10
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